In bewegten Zeiten …
- In welche Politikfelder soll die EU ihre Ressourcen stecken?
- Welche Prioritäten setzt die EU und welche junge Menschen?
- Vieles soll und muss sich ändern, damit Europa handlungsfähiger wird. Aber womit fangen wir an?
Herausgearbeitet wurde nichts Geringeres als das: Eine
Agenda für ein stärkeres und einiges Europa
Mit an Bord: Diverse KAS-Stpendiat*innen – sie leiteten ein World-Café am Nachmittag, 4 Politikfelder wurden diskutiert. Mehrere Schulen aus dem Umland schickten fast 100 Schüler*innen, die aus ihren Blickwinkeln eine Agenda erarbeiteten. Diese wurde dann am Abend besprochen.
Eine meiner Gesprächspartnerinnen auf dem Podium: Susanne Metzler, die stellvertretende Leiterin der NRW-Vertretung in Brüssel. Sie hat, natürlich, langjährige Europa-Erfahrung – und so konnte sie einen guten Einblick in diverse Europa-Themen geben, u.a. sprachen wir über Klima/Energie sowie KI/Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen.
Intensiv hängen blieb jedoch sicher nicht nur bei mir: Die Tatsache, dass Susanne Metzler, Mutter zweier bereits „junger erwachsener Kinder“, am 24. Februar 2022 ein besonderes Gespräch führen musste. An dieses erinnerte sie nun, indem sie ausführte: Wir alle seien ja „mit Europa groß geworden – mit den Sprachen, mit den Kulturen, mit dem Frieden“. All das war so selbstverständlich – bis der russische Angriffskrieg auf die Ukraine begann. Und so erinnerte sich Metzler:
„Am 24.02.2022 habe ich zu ihnen gesagt. Ich hätte nicht gedacht, mit Euch nochmal über Krieg sprechen zu müssen. Europa ist ein Friedensprojekt, das uns jeden Tag auf das Neue braucht, um den Frieden zu sichern.“
Über das Thema Wettbewerb sprach ich mit Carolin Mues – die Juristin engagiert sich seit Jahren bei dem proeuropäischen Jugendverband, den Jungen Europäischen Föderalist*innen (JEF). Zur aktuellen Zollschlacht der USA meinte und fragte sie: „Aktuelle Konflikte und geopolitische Spannungen zeigen, wie verwundbar und abhängig die europäische Wirtschaft ist. Können, ja wollen wir uns länger auf internationale Partner verlassen?“
Am meisten beschäftigte das Podium jedoch das Thema Sicherheit! Und für dieses stand Vanessa Vohs – eine Referentin, wie man sich sie als Moderatorin nicht besser wünschen kann. Die junge, quirlige Frau ist Doktorandin am Institut für Internationale Politik der Universität der Bundeswehr München und Stipendiatin im Promotionskolleg „Sicherheit und Entwicklung im 21. Jahrhundert“ der Konrad-Adenauer-Stiftung. Auch als assoziiertes Mitglied am Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht an der Ruhr-Uni Bochum macht sie derweilen auf sich aufmerksam.
Vanessa Vohs votierte auf dem Podium für eine moderne Wehrpflicht mit Möglichkeit zum Ausbau für eine Dienstpflicht.
Vohs Credo: „Nur ein sicheres Europa kann handlungsfähig sein. Wir müssen in der Lage sein, Krieg führen zu können – um ihn nicht führen zu müssen.“
Abschließend plädierte sie unter dem Applaus des Publikums für eine starke Führungsrolle Deutschlands in Europa und die Bedeutung des Weimarer Dreiecks.
Die EU will und muss auf dieversen Politikfeldern handeln – endlich, werden viele meinen. Dafür benötigt sie aber auch die Akzeptanz ihrer Bürger*innen. Deshalb machen KAS und Regionalvertretung der Europäischen Kommission in Bonn dieses Event. Indem sie die Schüler*innen miteinbeziehen und eine Agenda erarbeiten lassen. So wird klar werden:
Was ist für Jugendliche derzeit relevant? Wo priorisieren sie? Was ist ihnen in der Europapolitik wichtig?
Ich habe beide Veranstalter in der Vergangenheit nah am Ohr der Jugend erlebt. Wie gut, dass sie auch künftig Veranstaltungen wie diese mit Schulen machen werden.