04. Juni 2025

Spenden für Obdachlose

Ich musste 58 Jahre alt werden, um eine Notunterkunft für Obdachlose zu besuchen. Und fand dort u.a. zwei Sozialarbeiter, die mit Herz und Verstand sich um die Schicksale von Menschen kümmern, die in unserer Gesellschaft unter dem Existenzminimum leben.

Man muss nicht wie ich Soziologie studiert haben, um sofort zu verstehen, was das bedeutet. Ich war jedenfalls sehr berührt, bin es weiter. Und als ich hörte, dass eine so sinnvolle Aktion wie das „Heinzel-Projekt“ gestoppt wurde, verlor ich kurzzeitig die Fassung.

Obdachlose dürfen unseren Wohlstandsmüll nicht mehr aufsammeln??

Worum geht es? Um ein Projekt, das gut 2 Jahre gut lief und in dem Obdachlose im benachbarten Kölner Volksgarten Müll sammelten: Täglich und Tütenweise, wie mir einer der beiden Sozialarbeiter berichtete. 5 Tage die Woche waren Hans Arnold und Jörg Graef u.a. damit beschäftigt, das „Heinzel-Projekt“ anzuleiten.

Jörg Graef (links) und Hans Arnold in der Kleiderkammer der Notunterkunft

In diesem ging es darum, Menschen, die so gut wie nichts besitzen, mit einer Perspektive auszustatten. Mit Arbeit, die diese sogar gern erledigten. Dazu darf man wissen, dass ihr Stundenlohn einen ganzen Euro betrug.

Und dann wurde das Projekt gestoppt

Ich schreibe in der Vergangenheit. Denn das Projekt wurde plötzlich gestoppt. Und das, obwohl alles gut lief, wie mir die Sozialarbeiter berichteten. Sehr gut sogar. Ein Obdachloser fand wieder einen Job und Wohnung. Mehrere reduzierten ihren Alkoholgebrauch. Anwohner backten Süßes, um sich zu bedanken, denn der Müll wurde tatsächlich weniger.

Was fehlte, war Geld. Nicht nur dafür, die Obdachlosen zu entlohnen, das war ja nicht die Welt. Aber so ein Projekt muss angeleitet werden – und Sozialarbeiter kosten auch Geld. Man kann nicht obdachlose Menschen einfach losschicken, sie benötigen Struktur und einiges mehr.

Nachdem ich das alles verstanden hatte und auch einen Obdachlosen sprechen konnte, der mitgemacht hatte, war mir klar: Hier hilft Öffentlichkeit.

Und so kam ich auf die Idee, eine Crowdfunding-Aktion, die 1. meines Lebens, anzuregen. Der SKM Köln, der das Projekt steuerte, war dazu sofort bereit. An dieser Stelle ein großes Lob auch an die beiden Damen der Pressestelle, Anke Collignon und Lara Glockner. Ihr seht sie, zusammen mit Laras Hund Hays, auf dem Foto links.

Und jetzt, wenn Ihr, wenn Sie mithelfen möchten: Hier geht es zur Seite, wo man spenden kann.

Auch der SKM erklärt das Crowdfunding-Projekt sehr schön und hier.

Jörg Graef, Gül (Obdachlose aus Bulgarien), Hans Arnold, Andrzej (wieder im Job!) und ich

Sehr gefreut hat mich auch, dass die Kölner Journalistin Inge Swolek berichtet hat.

Sie schreibt für den Kölner Stadt Anzeiger, war früher auch für Phoenix und WDR aktiv.

Inge Swolek besuchte, zusammen mit mir, das Außengelände der Notunterkunft, traf sich mit den Sozialarbeitern, lernte ebenfalls 2 Obdachlose kennen. Danach haute sie in die Tasten.

Von ihr habe ich auch dieses schöne Foto, das nach dem Termin am Rande des Volksgartens entstand. Und ihren einfühlsamen Bericht lest Ihr hier.  Schön, wenn auch andere Menschen auf derselben Wellenlänge „funken“.

Und noch schöner die ersten Reaktionen, ich darf anonym eine Leserin zitieren, die mir persönlich schrieb:

„Sehr gerne und mit voller Überzeugung für das Projekt Südstadt Heinzel, habe ich direkt eine Spende an den SKM überwiesen…nach Lesen des Ksta Artikels. Ganz herzlichen Dank für Ihr Engagement für diese sinnvolle soziale Arbeit. Hoffentlich kann sie auf diese Weise erst einmal wieder fortgeführt werden. Sie sind mit Ihrem Tun ein Vorbild … ich bin nachdenklich geworden.“

Ich hoffe sehr, dass wir das auch hinkriegen. Hilfst Du mit?

 

 

 

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