05. Februar 2020

Energie & Erinnerung im Einklang

Wenn ich mal nicht schreibe, bin ich krank. Oder im Interview, oder auf Reisen – wobei ich dabei ja auch schreibe, oft nur anders (in Notizbücher zum Beispiel). Und was ich am allerliebsten schreibe, sind: Porträts über Menschen, die mir viel bedeuten. Deshalb möchte ich hier an zwei Porträts erinnern. Über Menschen, mit denen ich viel verbinde.

Zum einen habe ich meine ohfamoose Freundin Sonja Ohly beschrieben. Mit Sonja, die ich 2006 in Dubai kennenlernte, verbinde ich nicht nur unseren Blog. Es ist eine ganz besondere Freundschaft, die erst nur berufliche Wurzeln hatte. Denn Sonja kannte Dubai in und auswendig und wir, das Start-up aus München, wollten in den Emiraten Kunden gewinnen oder solche, die es bereits waren, besser betreuen. Wir suchten und ich wurde fündig. Denn bereits beim 1. „Auftritt“ dieser Frau wusste ich: Sie ist es.

Daraus ist eine intensive Auseinandersetzung geworden. Stets auf Augenhöhe (Sonja hat mehr Lebenserfahrung als ich) und immer mit viel Humor gewürzt! Kennt Ihr das, wenn man sich nur zublinzelt und lacht los, innerlich oder gern auch deutlich laut? So geht das mit uns. Und vor allem vertrauen wir uns blind und können uns 100 Prozent aufeinander verlassen. Noch nie hat eine von uns die andere sitzen lassen. Das ist schon einzigartig gut. Wer mehr über diese besondere Frau wissen möchte, lese hier mein Porträt über Sonja Ohly!

Und dann ist das Peter Hintze. Ein wunderbarer Mensch und mein Chef für gleich fünf Jahre. Leider ist dieser nicht nur körperlich große Mann 2016 verstorben. Peter Hintze wird für mich immer das Sinnbild eines „guten Politikers“ bleiben. Was hatte ich ein Glück, für ihn arbeiten zu dürfen! Denn kurz nach meinem Studium war klar: Ich mache keine klassische Journalisten-Ausbildung, auf die es eigentlich hinauslief, sondern ich folgte dem Ruf aus dem Konrad-Adenauer-Haus in Bonn. Und lernte dort also Anfang der 90er Jahre einen Mann kennen, der einzigartig war. Ein guter Chef, ein talentierter Querdenker, ein gewissenhafter Pfarrer, ein Mensch, der pfeilschnell dachte und mit dem man lachen konnte, bis es quietschte.

Sein Tod hat mich sehr berührt. Ich wusste, er war sehr krank, und ich hatte ihn zuletzt vier Monate vor seinem Tod gesprochen. Vor allem berührte mich, was JETZT viele Journalisten über ihn schrieben. Sie waren voll des Lobes für ihn. Journalisten, die ich gut kannte, und die bislang nicht aufgefallen waren, Peter Hintze richtig darzustellen im Sinne von: Seine Qualitäten, die sie kannten, zu Papier zu bringen. Lieber lästerten sie über das, was er nicht so gut konnte: Öffentlich große Reden zu schwingen.

Und nun, nach seinem Tod, kamen sie aus der Ecke und lobten. Und ich dachte sofort: Was für ein Schicksal, eine solche Ehre nicht VOR seinem Tod zu erfahren. Aber um diese Kritik an Medien, die immer meinen die bad news wäre die bessere Nachricht,  geht es hier nur am Rande. Denn im Zentrum steht die große Leistung dieses Mannes, der viel Wert darauf legte, mit Menschen, die für ihn arbeiteten, auch einen persönlichen Draht zu haben. Ist das selbsverständlich? Nein. Und genau deshalb habe ich auch über ihn geschrieben.

Wer dieses Porträt lesen mag – hier geht es zum Porträt über Peter Hintze.

Wer Peter Hintze rückblickend besser verstehen möchte, dem/der empfehle ich auch diesen Artikel, der ihn sehr sensibel beschreibt:

www.spiegel.de: Die Lücke im Herzen der deutschen Politik (24.09.2017)

 

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